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Vorlage - V17/079/OA  

Betreff: Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Stockelsdorf
hier: Bauprogramm, Kostenschätzung und Folgekostenschätzung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Henk, Michael
Federführend:Ordnungsamt Beteiligt:Bauamt
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit Entscheidung
09.05.2017 
26. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Aussage zur Barrierefreiheit:

 

Für Rollstuhlfahrer ist die Zufahrt ins Gebäude jederzeit ohne fremde Hilfe möglich. Eine behindertengerechte Toilette ist vorgesehen.

 

 

 

Begründung:

 

Gem. Ziffer 6 der Dienstanweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Baumaßnahmen v. 08.12.2003 werden dem Ausschuss für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses der FF Stockelsdorf die erforderlichen Unterlagen (Lageplan, Raumprogramm, Grundrisse, Gebäudeansichten und Kostenschätzung) vorgelegt.

 

1.0 Ausgangslage / Bisherige Beschlussfassung

In der Sitzung des UBPöS vom 20.09.2016 wurde das Raumprogramm für den Neubau der FW Stockelsdorf beschlossen. Ferner wurde entschieden, dass die Jugendfeuerwehr auch zukünftig im FW-Gerätehaus am Bäckergang untergebracht werden soll.

Die Nebenflächen des Neubaus (d.h. Verkehrs- Sanitär- und Technikflächen) sollten auf das Mindestmaß reduziert werden. Die Hauptnutzfläche (HNF) lt. Raumprogramm beläuft sich auf 683m².

 

2.0 Ergebnis LP 2 / Beschreibung Vorentwurf / Soll / Ist Raumprogramm / Flächen

Der Vorentwurf wurde in intensiver Abstimmung mit den Planern und Nutzern vertieft  und optimiert. Die Entwurfsbeschreibung ist in Anlage 1 beigefügt.

Das Raumprogramm wird erfüllt und die Planung seitens der HFUK (Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord) im Hinblick auf einzuhaltende Richtlinien bestätigt (s. Anlage 2, Raumprogramm Stand 07.04.2017).

Im aktuellen Planungsstand beträgt die HNF 722 m² bei gleichzeitiger Reduzierung der Gesamtfläche des Gebäudes.

Die Überschreitung begründet sich aus im Raumprogramm nicht berücksichtigten, notwendigen Sicherheitsabständen in der Fahrzeughalle, und aus (auf im Hinblick einer verbesserten Nutzbarkeit) geringfügig vergrößertem Umkleidebereich Herren und Garderobenbereich im 1. OG.

Gleichzeitig wurden die Verkehrsflächen reduziert, sodass die Bruttogeschossfläche (BGF) von 1.025 m² auf 1.011 m² verringert werden konnte.  Ebenfalls wurden die Geschosshöhen geprüft, jedoch unter Berücksichtigung von Installationstrassen im EG beibehalten und im OG aufgrund erforderlicher Unterzüge im Schulungsraum um 30 cm erhöht. Im EG ist eine lichte Raumhöhe von 2,50 m und im OG von 3,00 m vorgesehen.

Der EG Grundriss wurde im Bereich der Atemschutzwerkstatt und Lagerflächen funktional verbessert.

Die Haustechnik konnte in einer Raumeinheit mit einer Größe von ca. 20 m² zusammengefasst und somit um 4 m² reduziert werden.

Die Größe des Foyers im EG und die Flurbreiten wurden von  2,00 m auf 1,76 m reduziert. Im OG wurde die Flurfläche zugunsten eines aus Brandschutzgründen abgetrennten Garderobenraumes reduziert. Die Küchenfläche wurde mit einer Trennwand unterteilt, sodass eine abschließbare Lagerfläche vorhanden ist.  Ein Luftraum verbindet im Flurbereich EG und OG, sodass hier gemäß Anforderung der HFUK nach Bedarf ein rollstuhlgerechter Aufzug nachgerüstet werden kann.

Der Schulungsraum ist durch eine mobile Trennwand teilbar, sodass parallel Schulungen für 2 Gruppen á  20 bis 25 Personen durchgeführt werden können. Bei geöffneter Trennwand kann eine Bestuhlung mit 3 Tischreihen für ca. 66 Personen realisiert werden.

Der notwendige, zweite bauliche Rettungsweg für das OG wurde zur Straßenseite Bohnrader Weg (Fassade Süd) verlegt um die bisherige Wegeführung über Dach zu vermeiden und die Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern. In diesem Bereich werden auf Wunsch der Feuerwehr somit auch Anleiterübungen ermöglicht.

 

 

 

2.1 Beteiligte Fachplaner

Neben dem Architekturbüro agn wurden Fachplanungen für die Haustechnik  (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrotechnik), für das Tragwerk und die Außenanlagen eingeholt. Die Kostenschätzungen aus diesen Fachbereichen sowie die Honorare (Kostengruppe (KG) 700) sind in der Gesamtkostenschätzung enthalten.

 

3.0 Wesentliche Konstruktions- und Ausstattungsmerkmale

3.1 Baugrundstück, KG 200, Bodengutachten, notwendige Bodenbewegungen

Auf Basis des 1. Berichtes zur Baugrunduntersuchung vom 22.09.2016 vom Baukontor Dümcke sind Baugrundverbesserungen erforderlich.

Die Geländesituation und Beschaffenheit des Baugrundes erfordern erhebliche Maßnahmen zur Baugrundverbesserung und Herstellung des Planums. In KG 200 sind somit Kosten u.a. für die Abfuhr von 2.100 m³ ungeeigneten Bodens, in KG 300 Kosten für 2.950 m³ Bodenaustausch berücksichtigt.

Erdbau, Bodenaustausch und Herstellung der Baugrube summieren sich auf ca. 200.000 € brutto (enthalten in  KG 300 + KG 500).

 

3.2 Bauwerk KG 300

Das Gebäude ist nicht unterkellert und mit einer Flachgründung geplant. Fundamente, Boden- und Deckenplatten sowie Stützen sind in Stahlbetonbauweise vorgesehen. Die Decke der Fahrzeughalle besteht aus Trapezblech auf Stahlprofilbindern. Außen- und Innenwände sind als KS-Mauerwerk geplant. Installationswände und leichte Trennwände im OG werden aus Gipskarton hergestellt. Die mobile Trennwand im Schulungsraum ist mit einem Kostenansatz von brutto 26.750 € berücksichtigt. Im Fassadenbereich EG ist ein graues Verblendmauerwerk vorgesehen. Das OG und die Fahrzeughalle sind als hinterlüftete Leichtbaufassade  (aus roten Faserzementtafeln) geplant.

Alle Dachflächen sind als Warmdächer mit Bitumendachbahnen und ohne Dachbegrünung geplant.

Fenster und Außentüren sind in Alu-Bauweise geplant. Zur Gewährleistung des sommerlichen Wärmeschutzes sind außenliegende Sonnenschutzanlagen berücksichtigt. Innentüren sind als Holztürblätter mit farbiger HPL-Beschichtung geplant. Die Türen zum Schulungsraum und zur Garderobe sind als verglaste Rauchschutztüren geplant.

Im EG sind in der Fahrzeughalle, in der Atemschutzwerkstatt, in den angrenzenden Lagerbereichen und in den Umkleide- und Sanitärbereichen Bodenfliesen vorgesehen. In den Fluren und auf den Treppenläufen ist Betonwerkstein geplant. In den Büros und im Schulungsraum OG ist ein strapazierfähiger Kautschuk-Bodenbelag vorgesehen.  Unterdecken aus Gipskarton sind im OG und im EG in Fluren und Sanitärräumen vorgesehen. Der Schulungsraum ist mit einer Akustikdecke ausgestattet.

 

3.3 Haustechnik TGA KG 400

3.3.1 KG 400.1 (KG 410, 420, 430) Heizung, Lüftung, Sanitär

Die Planung der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen erfolgt durch das Ing.-Büro Meyer. Die Konzeption ist in der Anlage 9 näher erläutert. Vorgesehen ist die Wärmeversorgung durch Anschluss an das BHKW-Nahwärmenetz. Die Wärmeverteilung ist mit Plattenheizkörpern und in der Fahrzeughalle mit Deckenstrahlplatten geplant.

Die Kfz-Halle wird mit 4 Abgasabsauganlagen ausgestattet. Ferner ist eine zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung für verschiedene Raumbereiche erforderlich und berücksichtigt.

Die Warmwasserversorgung erfolgt aufgrund der unregelmäßigen und kurzzeitigen Nutzungsdauer dezentral elektrisch.

 

3.3.2 KG 400.2 (KG 440, 450) Elektrotechnik und IT

Die Planung der elektrotechnischen Anlagen und Fernmeldeanlagen erfolgt durch das Ing.-Büro Hornecker. Die Konzeption ist in der Anlage 10 dargestellt.

Das Gebäude erhält neben der elektrischen Hauptversorgung eine Einspeisemöglichkeit für ein mobiles Notstromaggregat. Eine Blitzschutzanlage ist vorgesehen. Als besondere Ausstattung sind auf Anforderung der Feuerwehr folgende Gerätschaften in der Kostenschätzung mit einem Betrag von brutto ca. 90.000 € berücksichtigt (KG 450 Fernmelde- und informationstechnische Anlagen):

Telefonnebenstellenanlage, Durchsageanlage (ELA), TV-Empfangsanlage, Einbruchmeldeanlage, EDV-Netzwerk, Sprechfunkanlage, Zutrittskontrollen Außentüren, Lautsprecheranlage Schulungsraum, 2 Leinwände, 3 Beamer, 4 Monitore;

Die Elektroplanung beinhaltet auch die Beleuchtung der Fahrwege mit 12 Stück Mastleuchten.

 

3.4 Außenanlagen KG 500

Die Außenanlagen für den Neubau werden vom Büro GSP geplant. Berücksichtigt sind die geschätzten Baukosten für den Straßen- und Wegebau, Schmutz- und Regenwasserkanalisation und die Grünanlagen. Insgesamt ist eine Fläche von ca. 3.000 m² zu bearbeiten und zu befestigen. Vorgesehen sind die notwendigen Fahrwege (Zu-, Um- und Ausfahrt für LKW), 36 PKW-Parkplätze, davon ein behindertengerechter Parkplatz, ein Waschplatz mit Ölabscheider, ein Grillplatz sowie Fußwege zur Erschließung des Gebäudes.

Die Kostenschätzung für die Außenanlagen KG 500 beläuft sich auf 489.500 € brutto

 

3.5 Ausstattung KG 600

Die Möblierung des Gebäudes wird vom Büro agn konzipiert um in der Gebäudeplanung die Raumabmessungen, Stellflächen und technischen Anschlüsse koordinieren zu können. Im Kostenansatz i.H.v. 49.580 € brutto ist die allgemeine Büro- und Sondermöblierung enthalten wie Umkleideschränke, Regale, Stahlschränke, Werkbänke, Tische und Stühle für Büros sowie eine Teilmöblierung des Schulungsraumes. Die Teeküche inklusive elektrischer Geräte wie Kühlschrank, Spülmaschine, E-Herd und Mikrowelle im OG ist in der KG 300 mit einem Ansatz i.H.v. 9.750 € brutto berücksichtigt. Die am alten Standort vorhandene Möblierung kann nur in geringem Umfang berücksichtigt werden, da die Jugendfeuerwehr ebenfalls die vorhandenen Einrichtung benötigt und alte Möblierung ggf. für die neuen Aufstellflächen nicht passend ist.

 

4.0 Vergleich erster Kostenrahmen / aktuelle Schätzung / Reserven

Die in der Sitzung des UBPöS vom 20.09.2016 vorgestellte Grobkosteneinschätzung belief sich auf 3.185.000 € brutto zzgl. eines Risikozuschlags i.H.v. ca. 10%.

Die aktuelle Kostenschätzung basiert auf den Planungsergebnissen der LP 2 und beläuft sich auf 3.405.000 € brutto. Somit ist ein Anstieg um ca. 7 % gegenüber der Grobkosteneinschätzung festzustellen. Der Anstieg begründet sich durch eine höhere Planungsgenauigkeit und Berücksichtigung der Baugrundverhältnisse, Gründungsart, Ausstattungs- und Materialqualitäten.

Hierdurch verringern sich bisherige Unwägbarkeiten, sodass der Risikozuschlag auf ca. 3% (95.000 €) reduziert wurde.

 

5.0 Weitere Vorgehensweise

Die vorliegende Planung soll zur Entwurfsplanung (LP 3) vertieft werden. Dabei wird das Gebäude in seinen Abmessungen, Ausführungsarten und Materialqualitäten weiter konkretisiert. Zudem muss die Ausstattung mit dem Nutzer vertieft abgestimmt werden, insbesondere im Bereich der EDV und der elektrischen Installationen und Ausstattung.

Dabei sollen Einsparpotentiale geprüft und die Kostenberechnung nach DIN 276 als Grundlage für die Ausführungsplanung erarbeitet werden und alternative Ausführungsarten im Zusammenhang mit eventuellen Einsparmöglichkeiten bei Bedarf zur Entscheidung gestellt werden.

 

 

 

Nach Aussage des Ortswehrführers der freiwilligen Feuerwehr Stockelsdorf werden Eigenleistungen der Stockelsdorfer Feuerwehrkameraden nicht erbracht.

 

Folgekosten entstehen hauptsächlich durch Strom, Wasser, Abwasser, Heizung sowie in späteren Jahren durch die Instandhaltung des Gebäudes. Die Betriebskosten werden sich voraussichtlich auf monatlich ca. 800,00 € belaufen.

 


Beschlussvorschlag:

 

a) Die Vorentwurfsplanung für das Bauvorhaben "Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Stockelsdorf“, verbunden mit der Kostenschätzung, wird als Grundlage und Bauprogramm unter Berücksichtigung des Punktes 5.0 der beigefügten Begründung für die weitere Planung beschlossen.

b) Die Entwurfs- und Bauantragsplanung (Leistungsphase (LP) 3+4) sind auf der Basis des vorgestellten Bauprogramms fortzuführen.


Finanzielle Auswirkungen:

 

Es entstehen voraussichtlich Ausgaben in Höhe von

 

                                   3.500.000

Euro einmalig

 

Euro monatlich

 

Euro jährlich

 

Mittel stehen teilweise haushaltsrechtlich zur Verfügung.

 

Deckungsvorschlag: Die restlichen Haushaltsmittel werden in den Jahren 2018 und 2019 bereitgestellt.

 


Anlagen:

 

Anlage 1 - Erläuterungsbericht,

Anlage 2 - Raumprogramm, 

Anlage 3 - Lageplan,

Anlagen 4 und 5 - Grundrisse,

Anlage 6 - Gebäudeansichten,

Anlage 7- Schnitte

Ablage 8 - Kostenschätzung

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich 01_170410_FFS_Erläuterungsbericht_zi (188 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich 02_170407_FFS_Raumprogramm (164 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich 03_FFS_AR2_XX_LPL_101 (1134 KB)    
Anlage 4 4 öffentlich 04_FFS_AR2_XX_G00_201 (791 KB)    
Anlage 5 5 öffentlich 05_FFS_AR2_XX_G01_202 (916 KB)    
Anlage 6 6 öffentlich 06_FFS_AR2_XX_AXX_401 (7922 KB)    
Anlage 7 7 öffentlich 07_FFS_AR2_XX_SXX_301 (1160 KB)    
Anlage 8 8 öffentlich 08_170413_1 KDB KS (168 KB)    
Stammbaum:
V17/079/OA   Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Stockelsdorf hier: Bauprogramm, Kostenschätzung und Folgekostenschätzung   Ordnungsamt   Beschlussvorlage
V17/079/OA-1   Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Stockelsdorf hier: Entwurfsplanung und Kostenberechnung   Bauamt   Sachstandsbericht