Vorsorge und Verhalten bei Hitze und Dürre
Sicher durch den Sommer!
So schön Sonnenschein und hohe Temperaturen auch sind, können anhaltende Hitzeperioden die Gesundheit der Menschen gefährden und auch Dürren verursachen, die wiederum ganz eigene Risiken bergen. Darüber hinaus kann die Trockenheit auch die Waldbrandgefahr erhöhen.
Damit Sie den Sommer ohne Einschränkungen und ohne Sorgen genießen können, haben wir auf dieser Seite für Sie Informationen, nützliche Tipps und Empfehlungen gesammelt.
Hitzebelastung in Deutschland
Die Hitzebelastung hat in den vergangen Jahren stetig zugenommen.
Die Zahl der „Heißen Tage“, an denen 30 Grad oder mehr als Höchsttemperatur gemessen wurde, ist gestiegen.
Das bringt gesundheitliche Risiken mit sich. Besonders ältere oder isoliert lebende Menschen, chronisch Kranke und kleine Kinder sind gefährdet. Vermehrtes Schwitzen kann zu hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und letztlich zu Dehydrierung führen.
Auch das Herz-Kreislaufsystem kann durch die Anforderungen eines hohen Wärmetransports überlastet werden.
Wann sprechen wir von "extremer Hitze"?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet Wetterbedingungen, „die durch hohe Temperaturen, unbehinderte Einstrahlung, schwachen Wind und zum Teil durch feuchte Luft (Schwüle) gekennzeichnet sind“, als extreme Hitze.
Sie führen zu einem besonders starken Wärmeempfinden der Menschen, das in der „Gefühlten Temperatur“ wiedergegeben wird.
Ab Gefühlten Temperaturen von 38 °C spricht der DWD von extremer Wärmebelastung.
Wann wird Dürre zum Problem?
Mögliche Folgen für das ganze Land hat die jährliche bundesweite Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2018 aufgelistet. Das unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erarbeitete Dokument ist als Drucksache des Bundestages (Nr. 19/9521) im April 2019 veröffentlicht worden.
Informationen vom Umweltbundesamt (2019): Trockenheit in Deutschland. Fragen und Antworten.
umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten
Verhaltensempfehlungen
- Das können Sie im Vorfeld tun
- Die Hitze ist da - das können Sie tun
- Tipps für Zuhause
- Tipps für Unterwegs
- Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Was sollte ich unter extremer Hitze beim Baden beachten?
- Wie kann man Waldbrände vermeiden?
- Für Kinder
- Sorgen Sie für ausreichend Getränkevorräte. Gute Durstlöscher sind Mineralwasser (auch gegen den Mineralverlust durch Schwitzen), verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee – aber nicht eiskalt! Kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser, mit der Hitze umzugehen. Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke sollten Sie besser vermeiden, diese belasten den Kreislauf zusätzlich.
- Machen Sie Ihr Zuhause hitzefest. Dunkeln Sie Ihre Räume ab und sorgen Sie für Schattenplätze auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse.
- Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Es kann sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.
- Tragen Sie weite, leichte und helle Kleidung und bei Aufenthalt im Freien eine Kopfbedeckung.
- Trinken Sie viel! Mindestens 1,5-2 Liter pro Tag. Schaffen Sie kleine Erinnerungshilfen (z.B. volles Glas griffbereit in Sichtweite stellen, gemeinsam mit dem Hausarzt einen Trinkplan erstellen).
- Gemüse, Salate und wasserreiches Obst sind bei Hitze ideal. Salzhaltige Lebensmittel helfen, den Mineralverlust auszugleichen. Vermeiden Sie schwer verdauliche und fettreiche Gerichte, diese belasten den Körper zusätzlich.
- Bevorzugt zu kühleren Tageszeiten, z.B. am frühen Morgen, lüften.
- Geschlossene Fenster abdunkeln.
- Verwenden Sie zum Abkühlen kalte Fußbäder, Sprühflaschen mit Wasser (regelmäßig reinigen um Verkeimungen zu vermeiden) oder kühlende Körperlotionen. Handgelenke und Unterarme unter kaltes Wasser halten wirkt auch lindernd.
- Lauwarm Duschen! Kalte Duschen erschweren dem Körper die Wärmeabgabe. Für Kinder eignen sich Planschbecken oder andere Wasserspiele.
- Auch nachts nur leichte Bekleidung und leichte Bettwäsche verwenden, um einen Hitzestau zu vermeiden.
- Sonnenschutzmittel nicht vergessen! Verwenden Sie Mittel mit mindestens Lichtschutzfaktor 20, für Kleinkinder Lichtschutzfaktor 30. Bei längerem Aufenthalt im Freien regelmäßig nachcremen.
- Kopfbedeckung nicht vergessen! Auch Sonnenschirme können hilfreich sein.
- Pralle Sonne wenn möglich meiden, Schatten bevorzugen.
- Körperliche Betätigungen wie einkaufen, Spaziergänge und Sport möglichst in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen.
- ACHTUNG Auf keinen Fall Menschen oder Tiere allein im heißen Auto zurücklassen. Die Temperaturen in einem abgestellten Auto steigen sehr schnell deutlich über Außentemperatur-Niveau. Es besteht Lebensgefahr!
- Gehen Sie nicht achtlos an Hilfsbedürftigen vorbei – helfen Sie!
- Bringen Sie hilfsbedürftige Personen in den Schatten.
- Lockern Sie die Kleidung, bieten Sie etwas zu trinken an.
- Rufen Sie den Notruf 112.
Bei den anhaltend hohen Temperaturen laden überall Badestellen und Gewässer zur Abkühlung ein. Besonders beim Baden außerhalb von Schwimmbädern drohen aber Gefahren.
Beachten Sie daher unbedingt die folgenden Sicherheits-Hinweise der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG):
- Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten.
- Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
- Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden.
- Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen.
- Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere können durch Strömung leicht abgetrieben werden.
- Wichtige Infos und Tipps zum Thema Freizeit im Wasser:
dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser
Bei anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen steigt das Waldbrandrisiko schnell an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet die Lage und erstellt einen Waldbrandgefahrenindex. Informieren Sie sich regelmäßig über die Waldbrandgefahr in Ihrer Region und helfen Sie mit, Waldbrände zu vermeiden!
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) gibt Ihnen weitere Tipps:
- Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
- Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.
- Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten oder durch Kontaktbeschränkung.
- Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.
- Sicherheitstipps zum Schutz der trockenen Natur:
feuerwehrverband.de/sicherheitstipps-zum-schutz-der-trockenen-natur - Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD):
dwd.de/waldbrandgefahrenindex
Damit euch und euren Tieren an einem heißen Sommertag Nichts passieren kann, hier ein paar Tipps:
- Immer viel trinken!
- Regelmäßig Pausen machen!
- Kinder sollen auch trotz Klimaanlage nicht in der Sonne sitzen. Besser bringt ihr euch ein Tuch oder einen anderen Sonnenschutz am Fenster an.
- Babys, Kinder und Tiere dürfen bei Hitze und Sonneneinstrahlung nicht im Auto gelassen werden!
- Zwischen 11:00 und 3:00 ist sonnenfrei!
- Leichte, weite Kleidung tragen!
- Hut aufsetzen! Auch Gesicht, Ohren und Nacken müssen bedeckt sein!
- Sonnenbrille tragen!
- Sonnenschutzmittel verwenden, mindestens Lichtschutzfaktor 20!
Eincremen bevor man nach draußen geht. Am besten eine halbe Stunde vorher!
Warnsystem für die Bevölkerung
- NINA
Offizielle Warnungen der Behörden werden über die Warn-App des Bundes NINA bekannt gegeben. Auf der Webseite des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) können Sie die Warn-App NINA herunterladen und auf Ihrem Mobiltelefon installieren.
Weiterführende Informationen finden Sie ebenso auf der Webseite des BBK: